Last shower and a Blurry laugh at Mouches Volantes / Cologne

Last shower and a Blurry laugh 
with Keta Gavasheli and Andria Dolidze

Mouches Volantes

Ebertplatzpassage, Laden 1, 50668 

Cologne,Germany


05 September - 03 October 2020





















LAST SHOWER AND BLURRY LAUGH

KETA GAVASHELI und ANDRIA DOLIDZE

Ab wann ist der Akt des Feierns nicht mehr reiner Spaß, sondern Ausdruck einer soziopolitischen Bewegung?

Mouches Volantesist sehr erfreut, mit „Last shower and a blurry laugh“ die erste Kölner Ausstellung von Keta Gavasheli und Andria Dolidze präsentieren zu dürfen. Bei diesem recherchebasierten Projekt überträgt das Duo ihre eigenen Beobachtungen und Erfahrungen aus der internationalen Rave- und Techno-Musikszene in ein Ausstellungsformat. 

Es werden eigens konzipierte, interaktive architektonische Interventionen, sowie Arrangements und skulpturale Objekte, Performances  gezeigt, die sich mit der Wirkung von kollektiven Erlebnissen auf die Sozialisierung von Individuen und der Entwicklung einer Gesellschaft beschäftigen. Zur Eröffnung wird ein eigens für die Ausstellung erstelltes live Set des Musikers ZESKNEL aus Georgien gestreamt. ZESKNEL ist ein Projekt von Zuka Babunashvili, dem Georgischen Produzenten und Resident DJ im bekannten Bassiani Club in Tiflis, Georgien.  

Zu der Ausstellung ist  ein Text des georgischen Künstlers und Philosophen Gia Edzgveradze sowie eine Edition in 20er Auflage zum Preis von 80€ erschienen.

Biografie 

Keta Gavasheli (*1990, Tifis) arbeitet mit Fotos, Videos, Installationen und Performances.

Andria Dolidze (*1988, Tifis) arbeitet mit Malerei, Objekten, Installationen und Performances.

Beide leben seit 2017 in Düsseldorf und studieren freie Kunst bei 

Prof. Dominique Gonzalez-Foerster an der Kunstakademie in Düsseldorf.

 

Mouches Volantesist der Name des neuen interdisziplinären Kunstraumes für bildende und darstellende Künste am Ebertplatz in Köln. Mouches Volantesvertritt die Überzeugung, dass sich wahre Innovation an der Schnittstelle von Chaos und Ordnung, Bekanntem und Unbekanntem vollzieht. Mouches Volanteshat die Vision, eine offene, experimentelle und diskriminierungsfreie Plattform zu etablieren, die kulturelle Vorurteile überwindet und das Denken abseits der ausgetretenen Pfade und Einordnungen fördert, um KünstlerInnen bei der Entwicklung von neuen multidimensionalen Konzepten, Ansätzen und Positionen zu ermutigen. 


Haken im Weit-Offenen

 

Wir hängen am Haken. Fixiert und aufgehängt im Weit-Offenen (Wide Open). Das bedeutet: Die Seelen sind durch die Substanz beschränkt und verhakt an Begriffen wie Körper, Territorium, Familie, Nationalität, Zivilisation …

Am Haken zu hängen, ist kein ruhiger, gelassener Schwebezustand - ganz im Gegenteil, es ist ein rebellischer und unruhiger Seelenzustand, der niemals bereit ist, aufzugeben, territorialisiert und bestimmt zu werden - um am Haken zu hängen und dem Haken anzugehören. Daher quälen und verletzen wir den Haken, den Ort unseres "In-der-Welt-Seins" mit seinen permanenten Bestandteilen: Eitelkeit, Sinnlosigkeit, Tod.

Wir versuchen ständig und eifrig, das jene zu destabilisieren, zu dekonstruieren oder zu zerstören, dem wir zugehören und das uns begrenzt - den Haken. Dies ist ein  wahrer Kriegsschauplatz! Während dieser verzweifelten Bemühungen verwandeln wir den Haken in ein kreatives Territorium - wir transformieren ihn, versetzen ihn in alle möglichen Erscheinungsformen; kreativ und destruktiv zugleich und lassen dabei die  Überreste des Hakens hinter uns zurück. So verwandelt sich der Haken in bizarre Erscheinungen - ein sinnloses, exzentrisches Bild des absurden Dramas. Gegen was auch immer, wie auch immer wir rebellieren, das Ziel ist das eine - die Überwindung des Zustands, am Haken zu hängen, in Zeit und Raum, innerhalb eines begrenzten Bewusstseinszustands. 

In dieser Kriegsführung ist die Kunst der erste und der letzte “Hakenbrecher”, aus all jenen Werkzeugen und Einrichtungen, die das Aufbegehren ermöglichen - die edelste Tat im menschlichen Leben. 

Ja, wir sind angehakt und der Mensch ist ein Gebiet, das ständig Absurdität erzeugt, mit bitter-säuerlichem Geruch und Geschmack von "ausgepressten Zitronen" - unseren menschlichen Augen... 

Unsere süße und leichtsinnige Illusion vom Leben ist längst versiegt, wir sind uns der wahren Bedeutung des Hakens gewahr. Wir sind vom Lichtfall ausgeschlossen, der sich in alle möglichen Richtungen ausbreitet und dessen Bewegung unaufhaltsam, ewig und grenzenlos ist. Aber dennoch macht uns die unergründliche Sehnsucht in unseren Herzen zu einem untrennbaren Teil dieser Glückseligkeit, dieses Lichtfalls. 


 

Gia Edzgveradze



LAST SHOWER AND BLURRY LAUGH

KETA GAVASHELI and ANDRIA DOLIDZE

How does the act of partying turn from pure fun, into an expression of a sociopolitical movement? 

Mouches Volantes is pleased to present Last shower and a blurry laugh, the first exhibition of Keta Gavasheli and Andria Dolidze in Cologne. In this research based project, the duo transfers observations and experiences from the international rave and techno music scene, into the exhibition space. 

Displaying works and architectural interventions from exploring the effect of collective experiences in safe spaces to the socialization of individuals and the contribution to the development of the society. Musical artist ZESKNEL will play a special live set, which will be streamed from Georgia. ZESKNEL is the Georgian producer Zuka Babunashvili who is a resident DJ of the renowned Bassiani Club in Tbilisi, Georgia. 

An edition of 20 for 80€ each and a text by the georgian Artist and Philosopher Gia Edzgveradze is published for the exhibition.


Keta Gavasheli (*1990, Tifis) works with photos, videos, installations and performances. 

Andria Dolidze (*1988, Tifis) works with paintings, sculptures, installations and performances.

They both are living in Düsseldorf since 2017 and studying in the class of 

Prof. Dominique Gonzalez-Foerster at the Kunstakademie in Düsseldorf.

 

Mouches Volantes is a new noncommercial, independent and interdisciplinary Art Space Project in Cologne, presenting visual and performing arts. Mouches Volantes is driven by the belief that true innovation can be achieved in areas where chaos and order, the known and the unknown intersect with each other. Mouches Volantes provides an open, experimental platform without prejudice and discrimination for artists with unusual and unconventional perspectives', encouraging multi-dimensional thoughts, approaches and positions. 

 

The Hook in Wide Open

 

We are hooked. Fixed and suspended in Wide Open. Means: souls are restricted within the substance and hooked on notions of body, territory, family, nationality, race, civilization...

Being hooked isn’t the type of tranquil and serene suspension – quite opposite, this is a rebellious and restless condition of soulwhich never agrees to surrender to be territorialized and determined – to be hung on and belong to the hook. Hence we torment and violate the hook, the locus of our being in the world“ with its permanent components: vanity, futility, death.

We constantly and eagerly attempt to destabilize, deconstruct, or destruct what we belong to and what sets limits upon us– the hook. This is a territory of true warfield! During these desperate effortswe turn the hook into a creative territory – transforming it, turning it into all the possible varieties of appearancesbeing creative and destructive at the same time we leave behind remnants of the hook.Sothe hook turns into bizarre appearances of absurd – a senseless, eccentric image of drama. Whatever and however we rebel, the aim is one – to transgress the condition of being hooked in time, in spacewithin a limited form of consciousness.

In this warfare, art is the first and ultimate "hook-breaker" of all those tools and facilities, which make rebel possible – the noblest act in human life. 

 

Yes, we are hooked and human being is a territory continuously generatingabsurdity with bitter/acidic smell and taste of the ‘squeezed-out lemons’ – that are our, human eyes… 

 

Our sweet and careless illusion about life is long gone, we got to know the true meaning of the hook. We are castoff from light-fall, which expends itself in any possible direction and its motion is unstoppable, eternal, and boundless. But nevertheless, the giant longing in our hearts makes us an undividable part of that bliss, that light-fall.

 

Gia Edzgveradze

 

 

This text was written for the occasion of the exhibition Last shower and a blurry laugh by Keta Gavasheli and Andria Dolidze 

 


Open daily 3-8pm